25.03.2025
Kandidatin stellt sich und ihre Vision von Kirche vor
Pfarrerin Dr. Tanja Pilger-Janßen hat sich am Sonntag Okuli im Rahmen eines Gottesdienstes in der Stadtkirche St. Maximi in Merseburg der Gemeinde und den Synodalen der beiden Kirchenkreise Merseburg und Naumburg-Zeitz vorgestellt.
Zusammen mit den beiden Präsides der zwei Synoden und Domkantor Stefan Mücksch an der Orgel gestaltete sie den Vorstellungsgottesdienst, der einen Schritt im Bewerbungsverfahren für die Superintendentenstelle im künftigen Kirchenkreis Saale-Unstrut darstellt.
Zu Beginn begrüßte Pilger-Janßen die versammelte Gemeinde herzlich, stellte sich kurz vor und bot auch der anwesenden Gemeinde die Möglichkeit, sich gegenseitig kennenzulernen. Sie bat die verschiedenen Gruppen, zum Beispiel die Synodalen oder die Mitglieder des Nominierungsausschusses, sich zu erheben und so sichtbar zu werden.
Gemäß dem Sonntag „Okuli“ war das gegenseitige Wahrnehmen auch Teil ihrer Predigt. In ihrer Betrachtung zum Predigttext aus Jeremias 20 zeichnete Pfarrerin Pilger-Janßen ihr Bild von der Zukunft der Kirche und des neuen Kirchenkreises. Sie betonte die Bedeutung von Dialog und Austausch nicht nur mit den Menschen in beiden Kirchenkreisen. Gottvertrauen und Gebet seien essenziell für die christliche Gemeinschaft in ihrer Vielfalt. Dies solle als Grundlage dienen, um die gemeinsamen Wege zu stärken und Menschen miteinander zu verbinden.
Pilger-Janßen hob u.a. hervor, dass die Kirche ein Raum für alle Menschen sein sollte – auch für jene, die sich nicht gesehen oder gehört fühlen. Der Kirchenraum müsse ein offener Raum sein, der zum Gespräch einlädt. Sie sprach von der Kirche im Fluss, die stetiger Veränderung unterliege. Wie der neue Kirchenkreis, der von den Flüssen nicht nur in seinem Namen geprägt sei, sei auch die Kirche in Bewegung und würde immer wieder neue Wege suchen. Die Kandidatin unterstrich, dass es ihr eine Freude wäre, als Superintendentin diesen Weg zu begleiten und die Gestaltung des Kirchenkreises im Dialog mit allen Handelnden voranzutreiben.
Diese Haltung der Offenheit, des Gestaltungswillens und der gegenseitigen Verständigung wurde auch deutlich in der sich anschließenden Fragerunde mit der Gemeinde unter der Moderation von Regionalbischof Dr. Johann Schneider. Pilger-Janßen wiederholte ihre Vision von Kirche als einem Raum, der für alle offensteht. Im Detail und in der Umsetzung verwies sie jedoch darauf, dass sie unbedingt auf das Wissen und die Erfahrungen der Menschen vor Ort bauen möchte.
Sie versichterte, dass es ihr wichtig sei, die beiden „alten“ Kirchenkreise im Blick zu behalten, auch wenn der Sitz des neuen Kirchenkreises in Naumburg liegen werde. Sie wolle die Ehrenamtszurüstung weiter ausbauen, gerne auch im Bereich des Alten Testaments und des jüdisch-christlichen Dialogs, was beides inhaltliche Schwerpunkte ihrer wissenschaftlichen Arbeit gewesen waren. Sie hob hervor, dass Zusammenarbeit zwischen Haupt- und Ehrenamt unerlässlich sei – nur gemeinsam könne man die kommenden Herausforderungen meistern.
Auch in Bezug auf die Vision für die Verwaltung wurde deutlich, dass sie bereit sei, in den Dialog zu treten, um zu schauen, was möglich ist und was nicht – auch unter Berücksichtigung digitaler Möglichkeiten. Besonders in der Jugendarbeit, einem Herzensthema der Kandidatin, wolle sie vielfältige Angebote für verschiedene Interessen schaffen. Sie brachte ihre langjährige Erfahrung in der Teamerarbeit sowie der Kinder- und Jugendarbeit ein und zeigte sich zuversichtlich, dass diese Bereiche weiter ausgebaut werden können.
Die Gesprächsrunde war von einem positiven, zukunftsorientierten Austausch geprägt, in dem Pfarrerin Dr. Tanja Pilger-Janßen ihre Vision für den neuen Kirchenkreis und die Zusammenarbeit innerhalb der Gemeinschaft klar und inspirierend darlegte und sich offen und zuhörend präsentierte.
Der nächste Schritt im Rahmen des Bewerbungsverfahrens wird die Aussprache vor der gemeinsamen Synode und die Wahl am 26. April 2025 in der Marienkirche am Naumburger Dom sein.