07.10.2019
Landesbischof Kramer predigt beim Landeserntedankfest in Schkölen
Das Thüringer Landeserntedankfest fand in diesem Jahr am 5. Oktober in dem kleinen Städtchen Schkölen an der nördlichen Grenze von Thüringen statt.
Gemäß der Tradition begann das Programm mit einem Ökumenischen Festgottesdienst. Unter den vielen Gottesdienstbesuchern befanden sich auch prominente Gäste. Neben dem Bürgermeister von Schkölen Matthias Darnstädt waren u.a. der Thüringer Ministerpräsident Bodo Ramelow, die Landtagspräsidentin Birgit Diezel und die Landwirtschaftsministerin Birgit Keller.
Der Altarraum der Barockkirche St. Marien war reich gefüllt mit Erntedankgaben, von denen die prachtvollen Erntekronen besonders ins Auge stachen. Viel Mühe und Kunstfertigkeit hatten die Thüringern Landfrauen in die Fertigung der Kunstwerke aus Getreide gesteckt.
Der Ökumenische Gottesdienst wurde geleitet von Constanze Lenski, der Pfarrerin der evangelischen Gemeinde in Schkölen, und vom katholischen Pfarrer Andreas Tober aus Eisenberg. Landesbischof Friedrich Kramer hielt die Predigt. Zur Überraschung der Gottesdienstbesucher wurde der Text des Evangeliums für alle sehr greifbar. Aus Körben wurden köstliche Brötchen verteilt, die die Besucher unter sich aufteilten. Während die Zuhörer ihre Brötchengenüsslich verzehrten, gab Landesbischof Kramer dem reinen Dank für die Ernte einen weiteren Rahmen. Zunächst sei es richtig und gut für das dankbar zu sein, was geerntet werden konnte. In Deutschland gibt es genug zu essen und zu trinken für alle. Gott sei Dank! Echte Dankbarkeit weiß aber auch zu teilen, und das nicht allein von dem, was im Überfluss vorhanden ist sondern auch von dem, was wir selbst brauchen. Erst dann ist es wahres Teilen. Kramer verwies auf das in den kommenden Tagen stattfindende jüdische Versöhnungsfest, Jom Kippur, bei dem mit Jesaja 58 auch ein Text im Mittelpunkt steht, der das wahre Teilen beschreibt und damit die Basis für Versöhnung aufzeigt.
Musikalisch begleitet wurde der Gottesdienst vom Posaunenchor des Kirchenkreises Naumburg-Zeitz und von Kreiskantorin Johanna Schulze an der Orgel.
Zur Freude aller Beteiligten regnete es nicht mehr, als im Anschluss an den Gottesdienst Ministerpräsident Ramelow und Landesbischof Kramer gemeinsam einen Amberbaum vor der Kirche pflanzten. „Für den CO2 – Ausgleich!“, wie Kramer betonte.
Zu Fuß ging es dann in einer kleinen Prozession mit den Erntekronen zur Veranstaltungsbühne, wo mit der symbolischen Übergabe der Kronen an die Vertreter aus Politik und Kirche, das Bühnenprogramm und die Stände eröffnet wurden.