Nachrichten

Im September ging es für Mitglieder der evangelischen Kirchgemeinde und des Kirchspielrates aus Karsdorf in den Erprobungsraum Nöbdenitz im Kirchenkreis Altenburger Land, um neue Perspektiven und Inspiration für die eigene Kirchengemeinde zu erlangen.

von Stina Hörschelmann

Nach der Ankunft in der schönen Stadt Schmölln, in der der Initiator der Reise, Regionalkantor Gerhard Schieferstein selbst für einige Jahre gearbeitet und gelebt hatte, ging es nach einer kurzen Führung über den Markplatz zum Gottesdienst in die Nikolaikirche.

Im Anschluss fuhren wir direkt weiter zur Burg Posterstein, um dort an einer Führung zum Schnitzwerk teilzunehmen. Die jahrhundertealten barocken Schnitzereien befinden sich in der Burgkirche am Fuße der Burg. Diese kann nicht nur geführt besichtigt werden, sondern wird auch gern für Hochzeiten und andere Zeremonien genutzt.

Weiter ging es dann in den Pfarrhof Nöbdenitz zu einem gemeinsamen Essen. Das moderne Konzept des Pfarrhofes beeindruckt. Wolfgang Göthe, stellvertretender Vorsitzender vom Gemeindekirchenrat Nöbdenitz, führte durch die Liegenschaft und erklärte das neuartige Konzept der Kirchengemeinde.

Auf der Open-Air-Bühne gibt es regelmäßig Events wie Theater oder diverse Musikveranstaltungen. Desweitern wird regelmäßig zusammen mit Schülern gekocht und draußen im altdeutschen Backofen nicht nur Brot gebacken. Campingtage für die Jugend sind in Planung.

Kirche als Begegnungsstätte wird hier großgeschrieben. Die Angebote sind nicht nur für Kirchenmitglieder, sondern auch für verschiedene Künstler und Menschen, die gerne anderen Menschen begegnen, um sich auszutauschen und gegenseitigen zu bereichern.

Nach dem leckeren Mutzbraten und einer musikalisch begleiteten Veranstaltung in der Kirche Nöbdenitz mit dem Titel "Kain & Abel - Mord oder Totschlag" der Veranstaltungsreihe "Straftaten der Bibel" ging es nach Lohma in die Kirche.

Diese offene helle Kirche von Lohma wird auch als Atelier-Kirche genutzt. Zurzeit kann man darin Werke der Künstlerin Karo Kollwitz bewundern. Die Kirche ist tagsüber frei zugänglich für Besucher.

Dieses Konzept auf Vertrauensbasis wird bei der Karsdorfer Kirche auch schon länger angewandt. Sie ist für Interessenten und Besucher täglich von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Ob eventuell bald Werke von Künstlern dort bewundert oder andere Konzepte übernommen werden, um unsere Kirchen attraktiver für Nicht-Mitglieder zu machen, wird sich zeigen. Die Ideen zur weiteren Entwicklung sind auf jeden Fall, dank dieser Fahrt, da.

Nach dem verspäteten Kaffeetrinken mit selbstgebackenem Kuchen im Pfarrhaus ging es dann mit den neu gesammelten Eindrücken wieder zurück in die eigene Kirchgemeinde.