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Am Samstag, den 14. Mai, war viel los auf dem Kirchplatz in Bad Bibra. Die Region Saale-Unstrut-Finne lud unter dem Titel "Gemeinsam" zu einem kleinem Kirchentag ein.

Der Pfarrhof war voller Trubel und Menschen. Die Pavillons strahlten weiß in der Sonne und spendeten Schatten für die Gäste. Die Bläser eröffneten den Kirchentag mit lautem Schall.

Für das leibliche Wohl war bestens gesorgt. Kaffee und Kuchen, Eis und Zuckerwatte begeisterten Groß und Klein an diesem warmen Nachmittag. Am Abend waren die heißen Rostbratwürste der Renner, deren Duft vom Grill bereits im Laufe des Gottesdienstes durch die offene Tür in den Kirchenraum gedrungen war.

Aber vor dem Gottesdienst gab es zunächst ein buntes Programm für jedes Alter.

In einer Bibelarbeit lud Pfarrerin Christiane Reschke dazu ein, über den Text aus dem Brief des Paulus an die Korinther, der für den Tag ausgewählt worden war, nachzudenken und sich auszutauschen.

Während die Sangesfreudigen in der Stiftskirche Maria Magdalena mit Kantor Robert Müller für den Gottesdienst probten, kamen die Blechbläser in der Friedhofskapelle unter der Leitung von Regionalkantor Gerhard Schieferstein zur Probe zusammen.

Die Kinder waren währenddessen dabei, den Bibeltext in Bilder umzusetzen und einen dazu passenden Tanz einzustudieren, bevor sie zum Trommelkurs, ins Bällebad oder zu den Seifenblasen stürmten.

Und wer an keinem Workshop teilnehmen wollte, konnte ganz entspannt auf Picknickdecken oder Bänken dem Trubel zusehen, intensive Gespräche führen oder einfach die Sonne genießen. Ein Holzkreuz auf dem Pfarrhof lud die Gäste dazu ein, Gebetsanliegen zu formulieren, die dann als Fürbitten im Gottesdienst vorgetragen wurden.

Mit den Ergebnissen aus den Workshops wurde im Anschluss ein ganz besonders musikalischer und abwechslungsreicher Festgottesdienst gestaltet. Der Chor und die Bläser sorgten für die klangvolle Begleitung. Die Kinder präsentierten stolz ihre gemalten Kunstwerke und führten ihren Tanz auf.

Für leise Töne sorgte der Gastprediger Pfarrer Ralf Haska. Er war viele Jahre lang Auslandspfarrer in der deutschen Gemeinde in Kiew gewesen und hatte sich aktiv für die Demonstranten in der Maidan-Revolution eingesetzt. Geprägt von dieser Erfahrung warf er in seiner Predigt einen besonderen Blick auf die aktuelle Situation in der Ukraine. Die Worte des Apostels Paulus haben für Haska eine zentrale Bedeutung sowohl für die Gesellschaft, die durch die Pandemie voneinander getrennt wurde, als auch für die weltweite Christenheit. Die Christen in anderen Ländern und gerade auch in der Ukraine gehören zum Leib Christi. Die Gebete für die Opfer des Krieges sowie die große Hilfsbereitschaft für die Flüchtlinge sind Ausdruck für diesen Leib Christi. Aus seiner Sicht gehört aber auch das Achten auf die Bedürfnisse der anderen Glieder dazu. Er rief dazu auf, nicht mit dem Blick der westlichen Kirche oder sogar mit Überheblichkeit auf die Othodoxen Kirchen und ihre Theologie zu blicken. Zur Verdeutlichung der Situation der Menschen in der Ukraine hatte Pfarrer Haska das Foto einer Ikone mitgebracht, die im März in der Ukraine entstanden ist und einen Christus darstellt, der über eine brennende Stadt Tränen vergießt. Ein Foto von dieser Ikone bekamen alle Besucher des Gottesdienstes geschenkt.

Für nicht weniger emotionale, aber deutlich lautere Töne sorgte die Band "Fly and Friends" am Schluss des Gottesdienstes. Die Musiker und die Sängerin aus Lossa, Leipzig und Halle gaben schon mal einen Vorgeschmack auf ihr anschließendes Konzert, das mit modernen, christlichen Liedern für einen stimmungsvollen Abschluss des Kirchentages sorgen würde.