07.02.2024
Gemeinsame Zukunft der Kirchenkreise Merseburg und Naumburg-Zeitz

Im Jahr 2021 wurden alle Kirchenkreise von der EKM aufgefordert, ihre zukünftigen Strukturen und ihre Arbeitsfähigkeit angesichts sinkender Gemeindegliederzahlen zu bedenken. Die Kirchenkreise Merseburg und Naumburg-Zeitz machen sich gemeinsam auf den Weg.

Dem Auftrag der Landeskirche sind die beiden Kirchenkreise Naumburg-Zeitz und Merseburg in vielen Gremiensitzungen nachgekommen. Es gab u.a. Gespräche mit den umliegenden Kirchenkreisen über etwaige Möglichkeiten der Zusammenarbeit, über Gemeinsamkeiten und Unterschiede. Über diese Schritte war in den vergangenen Kreissynoden bereits mehrfach berichtet worden.

Schließlich konnte sehr deutlich herausgearbeitet werden, dass zum jetzigen Zeitpunkt nur eine Zusammenarbeit zwischen den beiden Kirchenkreisen Merseburg und Naumburg-Zeitz sinnvoll ist. Ähnliche Strukturen und Herausforderungen aber auch ähnliche Zukunftsvisionen machen die zwei Kirchenkreise zu guten Partnern. Im Herbst 2023 haben die Kreiskirchenräte den Synoden einen Zusammenschluss der Kirchenkreise zum Beschluss vorgeschlagen und einen möglichen Weg dahin vorgestellt.

Um einen sinnvollen Übergang zu gestalten, sind dem Prozess die GKR-Wahlen 2025 und die Besetzung der Superintendentinnenstellen als zeitliche Rahmen gesetzt worden. Zum einen soll dieser große und vielschichtige Themenkomplex des Zusammenwachsens nicht in die sich 2026 neu konstituierenden Synode hineingetragen werden. In der kommenden Legislatur werden viele neue Synodale gewählt werden, die sich in das Thema ganz neu einarbeiten müssten, was den Prozess deutlich verlängern würde. Zum anderen muss jetzt zeitnah geklärt werden, wie und mit welcher Ausrichtung die Superintendentenstellen ausgeschrieben werden können, damit die Stellen nicht länger als nötig unbesetzt bleiben, aber zugleich auch eine Zusammenarbeit mit dem Partnerkirchenkreis nicht erschwert wird. Superintendentin Ingrid Sobottka-Wermke geht im Sommer 2024 in den Ruhestand. Superintendentin Christiane Kellner erreicht 2026 das Ruhestandsalter.

Bei der Vorstellung der Überlegungen und der sich anschließenden Aussprache im Rahmen der Kreissynoden wurde deutlich, dass es keine grundsätzlichen Einwände gegen den Plan eines gemeinsamen Kirchenkreises mit einer gemeinsamen Leitung, einer gemeinsamen Synode und einem gemeinsamen Kreiskirchenrat gibt. Entsprechend befürwortete die Synode im Kirchenkreis Naumburg-Zeitz am 18.11.2023 einstimmig das weitere Vorgehen des Kreiskirchenrates zur Bildung eines neuen Kirchenkreises zum 01.01.2026. Am 30.11.2023 hat auch die Kreissynode Merseburg einstimmig dem vorgeschlagenen Weg zur Zusammenarbeit zugestimmt.

Auf der Basis dieser eindeutigen Voten konnte auch das Verfahren zur Neubesetzung der Superintendentinnenstelle klar bestimmt werden. Die Nominierungsausschüsse wurden beauftragt, eine gemeinsam abgestimmte Nominierung und Wahl einer Superintendentin bzw. eines Superintendenten für den neuen Kirchenkreis zu initiieren und zu organisieren. Ziel ist eine Berufung der neuen Leitung zum 01.01.2026.

Für den Kirchenkreis Naumburg-Zeitz wird es damit etwa 1,5 Jahren eine Vakanz in der Superintendentenstelle geben. Die zwei stellvertretenden Superintendenten haben sich bereit erklärt, in dieser Zeit gemeinsam die Leitung des Kirchenkreises Naumburg-Zeitz zu übernehmen. Die Kreissynode sprach Pfarrer Michael Röpke und Pfarrer Daniel Schilling-Schön ihren ausdrücklichen Dank für diese Bereitschaft aus, ohne die das weitere Verfahren in der geplanten Weise nicht weiter gehen könnte.

Die Verabschiedung von Superintendentin Ingrid Sobottka-Wermke ist für den 16. Juni 2024 um 17 Uhr im Naumburger Dom geplant.

Mit diesen Entscheidungen haben die Kreissynoden die Weichen für einen Zusammenschluss der Kirchenkreise Merseburg und Naumburg-Zeitz gelegt. Nun gilt es in den nächsten Monaten in weiteren Gesprächen auf Gremien- und Arbeitsebenen die gemeinsame Basis auszubauen und zu festigen. Als ein nächster großer Schritt wurde den beiden Synoden eine gemeinsame Synodaltagung am 25. April 2024 vorgeschlagen, um verbliebene Fragen der Zusammenarbeit im direkten Austausch klären zu können. Außerdem laufen Gespräche zwischen den verschiedenen Arbeitsbereichen beider Kirchenkreise, um die Arbeitsweisen zu harmonisieren und zusammen zu gestalten.

"Voller Hoffnung und frohen Mutes machen wir uns nun auf den Weg, um einen neuen Kirchenkreis zu errichten, der sich mit gemeinschaftlicher Kraft den zukünftigen Herausforderungen stellen kann", sagten die beiden Präsides, d.h. die Vorsitzenden der zwei Kreissynoden, Martin Ostheeren für den Kirchenkreis Merseburg und Friedhelm Fiedelak für den Kirchenkreis Naumburg-Zeitz.