27.05.2020
Die Kirche in Kirchsteitz erstrahlt in neuem Glanze
25 Jahre nach der letzten Sanierung hatte sich in der Kirche in Kirchsteitz ein großer Renovierungsbedarf aufgestaut. Anfang Mai konnten die Baumaßnahmen abgeschlossen werden.
In vielen Beratungen hatte der Gemeindekirchenrat ein Sanierungs- und Gestaltungskonzept entwickelt. Im November 2019 konnten die Bauarbeiten beginnen, nachdem die Finanzierungshilfen vom Kirchenkreis Naumburg-Zeitz, der Stiftung der Volks- und Raiffeisenbank Halle und der Stiftung K. & G. Hoffmann genehmigt worden waren.
Zuvor hatten viele fleißige Hände aus der Gemeinde mit viel Zeit und Geduld den Altarraum und das Kirchenschiff samt den Kirchenbänken ausgeräumt. Während der Sanierungsarbeiten wurden in Eigenleistung der Holzfußboden im Kirchenschiff und die Fenster frisch gestrichen. Nach Abschluss der Baumaßnahmen musste alles wieder eingeräumt werden. „Es ist eine enorme Leistung, die hier gestemmt wurde. Wir danken allen, die ihre Freizeit und ihre Kraft in diese Arbeit gesteckt haben. Ohne sie wäre das nicht möglich gewesen,“ betont der Gemeindekirchenrat einhellig.
Auch wenn die kleine Gemeinde Großes geleistet hat, konnte nicht alles durch Eigenleistung umgesetzt werden. Viele Handwerker aus der Region waren in den zum Teil umfangreichen Umbau eingebunden. Unter anderem wurde eine Zwischenwand rausgerissen, um den Altarraum in seiner ursprünglichen Größe und Bauweise wieder sichtbar zu machen. Die Wand war in den 1960er Jahren eingebaut worden, um der Gemeinde einen Raum für Gottesdienste im Winter zu schaffen. Dank der neu eingebauten Bankheizung wird diese Winterkirche nicht mehr gebraucht und die Wand konnte weg. Durch den Rückbau bietet sich jetzt auch Raum für Chöre und größere Musikensembles, die bisher in der Kirche keinen Platz fanden.
Der besondere Stolz der Gemeinde ist der Textilbehang, der nun die Rückwand des Altarraums schmückt. Der kunstvolle Wandbehang wurde von Bärbel Hamal angefertigt. Die Schneidermeisterin aus Gera hat zusammen mit der Gemeinde die Motive auf dem Behang entwickelt. „Viele Motive sind schon auf unserer zweiten, neuen Glocke abgebildet, die 2014 in Lauchhammer gegossen wurde und jetzt jeden Tag ertönt,“ erklärt Annerose Körner, Mitglied des Gemeindekirchenrates. „Zum Beispiel der Weizen, der für die Landwirtschaft in unserm Umfeld steht, und auch die Taube als Symbol für Frieden und Eintracht sind auf unserer Glocke abgebildet. Alpha und Omega prägen das Siegel unserer Kirchengemeinde.“
Alle Arbeiten konnten sehr zügig Anfang Mai abgeschlossen werden. Eigentlich sollte die Kirche im Juni feierlich wiedereröffnet werden. Da das aber aktuell nicht möglich ist, wird es vorrausichtlich im September ein großes Fest geben, um allen Beteiligten zu danken.